Stadt + Soziologie: Eine Lesung in Auszügen                  2015

Im Rahmen der Ausstellung 'The City – Spaces of Uncertainty' hat die Künstlerin sich mit dem Begriff 'Stadt' auseinandergesetzt. Die Einarbeitung in diese Thematik erfolgt vom Standpunkt der Soziologie und über intensive Textrecherche in der Landesbibliothek. Kunst übernimmt hier die Rolle des Mittlers zwischen verschiedenen Disziplinen und wählt einen forschenden, beinahe wissenschaftlichen Weg.

Lesung Auszug
 

(1)Farwick, Andreas (2001): Segregierte Armut in der Stadt.
Ursachen und soziale Folgen der räumlichen Konzentration
von Sozialhilfeempfängern
(2)Griese, Karl (2000): Obdachlosenasyl, Beobachtungen
in einem Heim für obdachlose Männer
(3)Girtler, Roland (1995): Randkulturen der Unanständigkeit
 

Textausschnitte aus diesen drei Werken der Soziologie bilden die Grundlage einer Lesung, die in die Wahrnehmung und Bedeutung von 'Außenseitertum' in und für die Gesellschaft einführt.

Ganz im Sinne der Chicagoer Schule findet in einem nächsten Schritt die Rückkopplung an eben jene Personen statt, die bislang abstrakter Inhalt der Texte waren. Die Lesung wird gehalten von Wohnungs-/ und Arbeitslosen, (ehemaligen) Suchtkranken, Mitarbeitern der Fürsorge (Kirche und Staat), etc.

In der Präsentation ist ein schlichter Sockel mit vier Kopfhörern zu sehen, aus jedem der vier Audioausgänge sind nacheinander die Stimmen aller Lesenden zu hören. Außerdem hängt zur Dokumentation des Prozesses eine Auswahl der von der Künstlerin verwendeten Notizen.

Neben dem Sockel befindet sich die Auflistung aller Lesenden, die eindeutige Zuordnung der Namen zu den Stimmen ist jedoch nicht möglich. Das Spannungsfeld zwischen Erfahrung, Erwartung, Vorbehalt und Vorurteil wird geöffnet.